Gedichte

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    Dämonenwahl!

    TRIGGERWARNUNG! Das Ding ist leider ein bisschen zappenduster geworden... Wobei es am Ende auch wieder hell wird - trotzdem: Wem die Themen psychische Krankheiten, Depressionen, Angst & Panik gerade nicht gut tun, darf heute gerne ein anderes Werk von mir aussuchen! Wo ich eben noch Tränen aus Freude lachteund für einen Moment nur ans Heute dachte,legt dunkler Schatten sich auf meine Seele,greifen gierige Finger nach meiner Kehle.Mein Lachen gefriert, wirkt nur noch gequält,Nebel im Kopf – jeder Sonnenstrahl fehlt.Meine Hoffnung verliert sich und die Luft bleibt mir weg,es reißt mich nach unten in einem Strudel aus Dreck. Mein eigener Kopf wird zu Richter und Henker,ich bin nicht mehr Dichter, sondern…

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    Stille.

    Mein Platz auf der Bühne ist mit Kreide markiert.Ich spüre den Zauber, der nur hier existiert.Emotionen und Herzblut aus vergangenen Jahren,all der Künstler und Gäste, die jemals hier waren. Die Bühne noch dunkel, durch den Vorhang dringt Licht.Ich höre euch flüstern, was ihr sagt weiß ich nicht.Es knistert vor Spannung, genau das ist der Sinn.Mein Herz, es schlägt rasend, gleich ist Showbeginn! Wenn die Lichter im Saale dann endlich ausgehen,bleibt für einen Moment nur mein Atem still stehen.Man hört, wie die Stecknadeln sprichwörtlich fallen.Der erste Beat des Intros sagt: „Willkommen euch allen!“ Ein Spot nach dem andern taucht mich in grellen Schein.Die Augen geschlossen, atme ich nochmal tief ein.Der Vorhang…

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    Dreimal schwarzer Kater

    Wann haben wir verlernt, an Zauberer zu glauben? Und ich meine schon die echten, nicht die mit den Tauben. Wir hatten „Ende 30“ uns anders vorgestellt – jetzt geht’s nicht mehr um Träume, es geht nur noch um Geld. Einer meiner alten Leuteträgt inzwischen Maßanzug,nach der Arbeit trinkt er Cocktailsauf ne Runde Selbstbetrug!Und er schuftet 40 Jahrefür vier Wände und ein Dach;alles was er so verpasst, dasholt er „irgendwann“ mal nach.Wenn die Reise dann auf einmalnicht mehr wirklich weiter geht,kommt ein gut gelaunter Trainer,der am Sprüche-Glücksrad dreht:„Um dein bestes Ich zu finden,musst du dich nur weiter schinden!“ Wann haben wir verlernt,an Zauberer zu glauben?Aber eher so wie Gandalf,mit Adlern anstatt…

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    Vom Pferd, das gerne ein Einhorn sein wollte

    Wochen nach dem ersten Schnee, bei Sonnenschein und ersten Pflanzen, sah Ártali ein Pferdchen tanzen – und zwar am See. „Hey, Pferdchen, sag, wer bist du denn? Ich hab dich hier noch nicht gesehen, ich dacht‘ im Land der großen Seen, würd ich alle kenn‘…“ „Man nennt mich Silfri Silberschimmer und ich hätte gern geklärt, dass ich Einhorn bin – kein Pferd! Schon immer.“ „Vom Einhorn wurde mir erzählt: Magisch sind sie und sehr selten. Doch nur mit Horn lass ich es gelten – dein Horn fehlt!“ „Pah! Ein Horn ist doch ne Kleinigkeit. Ich weiß, dass ich ein Einhorn bin – das krieg ich schon noch hin. Ich hab…

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    Mondtraum

    Ártali ist aufgewacht,in manch klarer Vollmondnacht,hat sich gewünscht, er könnte fliegen.Doch dafür ist er noch zu jung –er muss erst grosse Flügel kriegen,mit genügend Schwung. Er würd so gern den Mond berührenund mit eignen Krallen spüren,ob er aus Käse ist, ob nicht –und ob man ihn auch essen kann.Und ob der Mond, wie man so spricht,bewohnt ist von dem Mondenmann. Drum hat er auch schon viel probiert,hat manches Buch genau studiertund bei da Vinci abgeschaut:„Ártali wird heute schweben,mit großen Flügeln, selbst gebaut.“Doch leider gings daneben. Einmal ist er dann sogar –das war schon wirklich sonderbar –mit rotem Sturzhelm und Raketenden Berg hinab gerannt,die Wolken zu betreten.Wie hat er sich verbrannt!…

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    Ungelesen

    Der Autor ist tot, ist neulich gestorben, ist morgens ganz einfach nicht wieder erwacht. Er war schon recht alt, wär bald 90 geworden – die Andern und ich haben Tränen gelacht bei all seinen Worten und Sätzen, Geschichten von Helden und Schurken durch Welten gelenkt in wohlklingender Sprache in Versen, Gedichten; hat Zeit seines Lebens uns Träume geschenkt.

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    Hinter den Masken

    Ich wollt die Feinde meiner Welt unzählig oft schon fragen, ob sie auf sich allein gestellt auch ihre Masken tragen. Ob jene Herren Schicksalslenker, die vor falschen Göttern knien, all die Größenwahnsinnsdenker, die Rolle auch privat durchziehn.

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    Wir schaffen die Zeit ab

    Du rennst. Du weißt. Du musst. Termine. Zwänge. Frust. Melancholie statt Lebenslust. Kommt die Erkenntnis unbewusst: Wir schaffen die Zeit ab. Sonst schaffen wir uns ab. Wir schaffen die Zeit ab. Denn sie ist eh knapp. Wir schaffen die Zeit ab. Sonst geht es bergab. Wir schaffen die Zeit ab. Wer braucht diesen Maßstab. Wir schaffen die Zeit ab. Wir schaufeln ein Zeitgrab. Da. Plötzlich. Innehalten. Den Turbo einfach abschalten. Du siehst, du riechst, du schmeckst, den Reichtum den du entdeckst – wenn der Adler sich in die Lüfte hebt und jede Faser deines Seins belebt. Doch es bleibt nur ein kurzer Traum, es ist vorbei als es begonnen kaum.…

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    Tintenschwert

    Worte können Schwerter sein, wie Granaten explodieren – ihre Splitter dringen tief selbst in dickste Köpfe ein. Worte können losmarschieren, sobald sie jemand rief – wie tödlich scharfe Messerklingen stechen sie in kalte Herzen, bohren Löcher ins Bewusstsein, können Riesen niederringen, das Übel dieser Welt ausmerzen, reißen jede Mauer ein. Doch all die Worte helfen nicht und können nichts erbauen, werden Sinn und Zweck verlieren wenn keiner sie je spricht. Jemand muss sich folglich trauen, seinen Zorn zu formulieren, all die Sätze laut zu sagen, harte Worte und die schlauen. Doch alte Narren gibt’s nicht mehr, wer sonst wohl könnt‘ es wagen? Es wird Zeit, sich umzuschauen, es müssen neue…

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    Rad der Zeit

    Junges muss zu Altem werden, jeder Frühling wird zum Winter und auch deines Kindes Kinder wandeln nur begrenzt auf Erden. Was geboren wird muss gehen, Vergangenes kommt nicht zurück, doch jedes Ende wird zum Glück als Anfang  neu entstehen. Denn es dreht sich, dreht sich immer, langsam, sicher, urgemütlich, weiter, weiter, nimmt dich mit sich, wie ein Uhrwerk stoppt es nimmer! In der Sanduhr deines Lebens rinnt der Sand durch deine Hände, bis zum Ende, bis zum Ende. Willst ihn greifen, doch vergeblich, deine Zeit wird sicher enden. Jeder weiß es, jeder weiß es, du bist Teil des Zeitenkreises, sollst den Sand nur nicht verschwenden. Denn es dreht sich, dreht sich…