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Hinter den Masken

Ich wollt die Feinde meiner Welt

unzählig oft schon fragen,

ob sie auf sich allein gestellt

auch ihre Masken tragen.

Ob jene Herren Schicksalslenker,

die vor falschen Göttern knien,

all die Größenwahnsinnsdenker,

die Rolle auch privat durchziehn.

Habt ihr Kinder, könnt ihr lieben,

sitzt ihr auch mal faul herum?

Könnt ihr lachen nach Belieben

oder bleibt die Seele stumm?

Habt ihr Angst vor irgendetwas,

macht das Leben für euch Sinn?

Fühlt ihr Neugier, Schmerz und Spaß,

steckt noch Menschlichkeit darin?

Ihr wart mal eines Menschen Kinder!

Was ist mit euch geschehen?

Die Maske macht euch blind und blinder,

ihr konntet einstmals sehen!

Welch Hexe hat sich eure Herzen

einverleibt und ausgesaugt,

welch Zauber quält euch unter Schmerzen,

was hat euch den Verstand geraubt?

Die Motorik scheint an Schnüren

fremder Macht zu hängen,

seh ich euch an kann ich es spüren:

Ihr steckt in eisenharten Fängen,

müsst nach einem Drehbuch handeln.

Was ihr sagt klingt abgelesen –

müsst als leere Hülle wandeln

mit der Mimik fremder Wesen!

Ins  gottverdammte Himmelreich

müsst ihr ohne Maske schreiten,

denn zum Schluss sind alle gleich!

Dann zeigt das Drehbuch leere Seiten,

zieht kein Spieler mehr am Faden.

Ihr habt nichts in euren Händen,

steht nur nackt vor euren Taten,

könnt mit keinem Mammon blenden!

Wer zur Lebenszeit es schafft,

diese Masken ab zu reißen

und mit allerletzter Kraft

in den Fluten weg zu schmeißen,

besiegt das stumme Ungeheuer.

Trennt die Fäden einfach ab,

schmeißt das Drehbuch in das Feuer,

nutzt die Zeit, sie wird schon knapp!

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