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  • "Aaron Pfundeisen",  Alle Texte,  Geschichten

    ALTE GESCHICHTEN Kapitel 2

    Die andere Welt Um dieses zweite Kapitel meines Fortsetzungsromans "Alte Geschichten" zu verstehen, sollte man unbedingt die vorangegangenen Teile "Prolog" und "Kapitel 1" gelesen haben! + Aarons Nackenhaare stellten sich auf, sein Herz schlug rekordverdächtig schnell und sämtliche Muskeln seines Körpers spannten sich unwillkürlich an. Im Angesicht der Gefahr neigt der Mensch dazu, entweder im Schock zu verharren, die Flucht zu ergreifen oder den Kampf aufzunehmen. Einen Moment lang fühlte Aaron sich wie gelähmt und geradezu in seinem Stuhl festgefroren. Dieses Gefühl wich jedoch jäh dem Impuls, sich entschlossen auf den Unbekannten zu stürzen und ihn zur Rede zu stellen. Aaron sprang also mit voller Kraft aus seinem Schreibtischstuhl auf…

  • "Michael Bold",  Alle Texte,  Geschichten

    Der Blumenmann

    Um die Vorgeschichte dieser Erzählung zu kennen, sollte man die über zehn Jahre alte Geschichte "Der Organist" gelesen haben. Und da diese Fortsetzung hier wieder einmal um einiges länger geworden ist, als geplant, habe ich sie in Unterkapitel aufgeteilt: + Erleichterung + + Entdeckung + + Erkundung + + Erlösung + + Enthüllung + + Erleichterung „Was haben Sie gefühlt, als Sie den Ring ins Meer geworfen haben?“ Sie betonte die Worte „den Ring“ in einer Weise, als wolle sie ihnen imaginäre „Gänsefüßchen“ verpassen, verzichtete jedoch auf die übliche Bewegung mit den Fingern in der Luft. Ihr Tonfall in Verbindung mit einer hochgezogenen Augenbraue erfüllte allerdings den gleichen Zweck. Ich…

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    Alles unter null.

      „Tiefenheimer in Not. Alles unter null. Und alles erstarrt.“ Der seltsame Notruf war in der unterirdischen Kolonie Tiefenheim auf einer brüchigen Funkfrequenz empfangen worden und hatte grob geortet werden können. Nun machte sich ein Suchtrupp aus fünf unerschrockenen Freiwilligen auf den Weg durch den schier undurchdringlichen Nebel an der Erdoberfläche. Sie alle trugen dicke Thermoanzüge, mit modernster Technik ausgestattete Astronautenhelme – und Waffen. Seit der Planet in eine neue Eiszeit gestürzt war und die verbliebene Bevölkerung sich in kleinen Verbänden unter die Erde zurückgezogen hatte, war die Oberfläche aufgrund marodierender Banden und wilder Tiere zu einem lebensfeindlichen Ort geworden. Temperaturen weit unter null Grad Fahrenheit, der allgegenwärtige dichte Nebel…

  • "Aaron Pfundeisen",  Alle Texte,  Geschichten

    ALTE GESCHICHTEN Kapitel 1

    Ein Flüstern in der Nacht Um dieses erste Kapitel meines Fortsetzungsromans "Alte Geschichten" voll und ganz zu verstehen, sollte man unbedingt den vorangegangenen Prolog gelesen haben - und den findet man hier: https://chaosprinz.michael-kuehn.net/alte-geschichten-prolog/ + „Mach dir keine Sorgen wegen der Erbschaftssteuer“, lachte Aarons Vater gönnerhaft. Seine schwere Hand klatschte auf die Schulter seines Sohnes. „Ich hab den Wert viel zu niedrig angesetzt. Aber Hubert macht die Sachbearbeitung auf dem Finanzamt und der schuldet mir noch einen Gefallen. Du weißt ja: Eine Hand wäscht die andere!“ „Hast du deshalb auch so schnell einen Notartermin bekommen? Schuldet der dir auch noch was?“ fragte Aaron emotionslos. „Nein, den hab ich dafür bezahlt. Der…

  • "Paul & Sophie",  Alle Texte,  Geschichten

    Regenbogenfarben sind die Geister

    Das hier ist die Fortsetzung von "Schwarzbunt sind die Kühe". Wer diese Geschichte noch nicht gelesen hat, sollte das wohl im Vorfeld nachholen. Denn dort lernen sich meine beiden Protagonisten kennen - und dieses Kennenlernen ist schon ziemlich außergewöhnlich... Und weil dieser zweite Teil hier deutlich länger ausgefallen ist, als ich es je geplant hatte, habe ich ihn nach der Einleitung im weiteren Verlauf in Kapitel eingeteilt, die da wären: + Zirkus der Visionen + + Die Küste der Toten + + Feuer in der Nacht + + Die Farbe der Geister + + Eine alte Rechnung + Teile meines Körpers fielen zu Boden. Eines nach dem anderen. Gnadenlos schnitt…

  • "Aaron Pfundeisen",  Alle Texte,  Geschichten

    ALTE GESCHICHTEN Prolog

    Möglicherweise wird das so etwas wie ein Fortsetzungsroman… In letzter Zeit werden die Geschichten, die ich schreibe, immer länger. Von Kurzgeschichten sind wir schon ein ganz gutes Stück entfernt. Und deshalb dauert die Fertigstellung auch mitunter einige Jahre – denn das Ganze ist hier ja nur ein kleines Hobby-Projekt. Nun habe ich in meinem Kopf aber eine weitere neue Welt aufgetan, über die ich schreiben möchte. Aber dieses Mal mache ich das Kapitel für Kapitel. Und heute beginnen wir mit dem Prolog: + Aaron Pfundeisen hatte schon mit acht Jahren seine ersten Erfahrungen mit dem Übersinnlichen sammeln können. Freilich hatte er die seltsamen Ereignisse damals noch nicht einzuordnen gewusst, denn…

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    Die stille Erhabenheit des Sommers

    Samstagmorgen. Ich sitze mit einer Tasse Heißgetränk auf der Terrasse und lasse mich von den sanften Strahlen der Frühsommersonne kitzeln. Sie zaubern mir durch die geschlossenen Augenlider hindurch Bilder von Strand und Meer direkt in meinen Kopf. „Klirr“. Es ist wieder soweit. In Nachbars Garten höre ich die Sektgläser klirren, als zum wiederholten Male auf einen ganz besonderen Moment angestoßen wird. Nachdem Horst von gegenüber schon bewundernden Blickes die Anschaffung des Jahres begutachten durfte und Birgit von drei Häuser weiter aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen wollte, ist es nun an Ulrike, in Ehrfurcht zu erstarren. Doch was versetzt den gesamten Freundes- und erweiterten Bekanntenkreis wohl derart in Ekstase?…

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    Dämonenwahl!

    TRIGGERWARNUNG! Das Ding ist leider ein bisschen zappenduster geworden... Wobei es am Ende auch wieder hell wird - trotzdem: Wem die Themen psychische Krankheiten, Depressionen, Angst & Panik gerade nicht gut tun, darf heute gerne ein anderes Werk von mir aussuchen! Wo ich eben noch Tränen aus Freude lachteund für einen Moment nur ans Heute dachte,legt dunkler Schatten sich auf meine Seele,greifen gierige Finger nach meiner Kehle.Mein Lachen gefriert, wirkt nur noch gequält,Nebel im Kopf – jeder Sonnenstrahl fehlt.Meine Hoffnung verliert sich und die Luft bleibt mir weg,es reißt mich nach unten in einem Strudel aus Dreck. Mein eigener Kopf wird zu Richter und Henker,ich bin nicht mehr Dichter, sondern…

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    Stille.

    Mein Platz auf der Bühne ist mit Kreide markiert.Ich spüre den Zauber, der nur hier existiert.Emotionen und Herzblut aus vergangenen Jahren,all der Künstler und Gäste, die jemals hier waren. Die Bühne noch dunkel, durch den Vorhang dringt Licht.Ich höre euch flüstern, was ihr sagt weiß ich nicht.Es knistert vor Spannung, genau das ist der Sinn.Mein Herz, es schlägt rasend, gleich ist Showbeginn! Wenn die Lichter im Saale dann endlich ausgehen,bleibt für einen Moment nur mein Atem still stehen.Man hört, wie die Stecknadeln sprichwörtlich fallen.Der erste Beat des Intros sagt: „Willkommen euch allen!“ Ein Spot nach dem andern taucht mich in grellen Schein.Die Augen geschlossen, atme ich nochmal tief ein.Der Vorhang…

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    Dreimal schwarzer Kater

    Wann haben wir verlernt, an Zauberer zu glauben? Und ich meine schon die echten, nicht die mit den Tauben. Wir hatten „Ende 30“ uns anders vorgestellt – jetzt geht’s nicht mehr um Träume, es geht nur noch um Geld. Einer meiner alten Leuteträgt inzwischen Maßanzug,nach der Arbeit trinkt er Cocktailsauf ne Runde Selbstbetrug!Und er schuftet 40 Jahrefür vier Wände und ein Dach;alles was er so verpasst, dasholt er „irgendwann“ mal nach.Wenn die Reise dann auf einmalnicht mehr wirklich weiter geht,kommt ein gut gelaunter Trainer,der am Sprüche-Glücksrad dreht:„Um dein bestes Ich zu finden,musst du dich nur weiter schinden!“ Wann haben wir verlernt,an Zauberer zu glauben?Aber eher so wie Gandalf,mit Adlern anstatt…