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    Ungelesen

    Der Autor ist tot, ist neulich gestorben, ist morgens ganz einfach nicht wieder erwacht. Er war schon recht alt, wär bald 90 geworden – die Andern und ich haben Tränen gelacht bei all seinen Worten und Sätzen, Geschichten von Helden und Schurken durch Welten gelenkt in wohlklingender Sprache in Versen, Gedichten; hat Zeit seines Lebens uns Träume geschenkt.

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    Wir schaffen die Zeit ab

    Du rennst. Du weißt. Du musst. Termine. Zwänge. Frust. Melancholie statt Lebenslust. Kommt die Erkenntnis unbewusst: Wir schaffen die Zeit ab. Sonst schaffen wir uns ab. Wir schaffen die Zeit ab. Denn sie ist eh knapp. Wir schaffen die Zeit ab. Sonst geht es bergab. Wir schaffen die Zeit ab. Wer braucht diesen Maßstab. Wir schaffen die Zeit ab. Wir schaufeln ein Zeitgrab. Da. Plötzlich. Innehalten. Den Turbo einfach abschalten. Du siehst, du riechst, du schmeckst, den Reichtum den du entdeckst – wenn der Adler sich in die Lüfte hebt und jede Faser deines Seins belebt. Doch es bleibt nur ein kurzer Traum, es ist vorbei als es begonnen kaum.…

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    Die alte Frau und das Zeitglas

    Eine alte Frau hatte vom Teufel eine Sanduhr bekommen, in der ihre Lebenszeit als feiner Sand unaufhörlich durch die Gläser rieselte, von oben nach unten, unaufhaltsam. Jeden Tag schaute die alte Frau fortan auf ihre Sanduhr und freute sich, dass noch so viel Sand im oberen Glase war und ihr Lebensende noch so weit entfernt schien. Doch mit jedem einzelnen Tag wurde der Sandberg im unteren Glas der Sanduhr höher – und ihre verbleibende Zeit wurde immer weniger. Und weniger. Und weniger. Wo sie also vor Jahren noch jeden Tag voll Freude auf Ihre Sanduhr geschaut hatte, saß sie nun griesgrämig am Frühstückstisch und fragte sich, wie es hatte passieren…